10.juni, 2024
Tausende Kinder beten in Fatima und träumen von einer besseren WeltHauptzelebrant der Kinderwallfahrt war der Weihbischof von Porto. Unter den verschiedenen Botschaften, die er übermittelte, dankte er den Kindern dafür, dass sie in den verschiedenen Kontexten, in die sie sich bewegen, „eine Schule des Gebets seien".
Am Morgen des 10. Juni erfüllte ein riesiger farbiger Fleck den Gebetsbereich des Heiligtums von Fatima. Hüte in allen Farben bedeckten die Köpfe und Gesichter von mehr als 20.000 Jungen und Mädchen, die in Katechesegruppen oder in Begleitung von ihren Familien an der Kinderwallfahrt teilnahmen. „Ich fühle mich klein in diesem großen Heiligtum, inmiten dieser großen Wallfahrt, in der wir uns hier befinden", sagte Roberto Rosmaninho Mariz, Weihbischof von Porto, welcher der Messfeier vorstand. Auf den Stufen des Altars des großen Gebetsplatzes wandte er sich besonders an die Jüngeren und sorgte dafür, dass jeder erkannte, was ihn an diesen Ort geführt hatte. „Liebe Jungen und Mädchen, wir sind hier auf einem Fußballplatz zusammengekommen... Nein... Wir sind hier an einem Strand... Wir kamen hierher in eine Schule. All das hat seinen Platz und ist wichtig, wir aber sind hierher, an einen heiligen Ort gekommen, nämlich in das Heiligtum Unserer Lieben Frau von Fatima", sagte er und fasste dann zusammen, was sie in der Cova da Iria zusammengebracht hat: „Wir sind hierhergekommen, um zu beten". Und damit es keine Zweifel daran gab, was es heißt, zu beten, erzählte Bischof Roberto Mariz einen kleinen Vergleich. „Wenn ein Freund von uns darum bittet, mit jedem von uns zu sprechen, ist es dann besser, ganz nahe von der Person zu sein, mit welcher wir sprechen möchten oder ganz weit weg? Bestimmt ist es besser, nahe dieser Person, die unser Freund ist, zu sein. Nun, das ist es, was hier passiert: Jemand, der unser Freund ist, jemand, der ein Freund par excellence ist – Jesus – hat uns gebeten, dass wir zu ihm sprechen, ihm zuhören und uns mit ihm unterhalten." Der Hauptzelebrant der Feier erinnerte daran, dass dies die Bitte war, die vor vielen Jahren in Fatima erhoben wurde. „Wer ist den drei Hirtenkindern erschienen?" fragte er. Und als er von den Zuhörern die Antwort „Maria, Muttergottes" erhielt, erinnerte Bischof Roberto Mariz daran, dass vor ihr auch der Engel erschienen war und gebeten hatte: „Betet mit Mir". Die Bitte des Engels, die den Ton für die diesjährige Kinderwallfahrt angibt, veranlasste ihn zu der Feststellung, dass „es keine Beziehung zu Gott ohne Gebete, ohne zu beten gibt". Er dankte daher den Kindern, dass sie „eine Schule des Gebets in den Pfarreien, in den Familien und in anderen Bildungseinrichtungen sind“. In einer kürzeren und informelleren Predigt als üblich übernahm Bischof Roberto Mariz einen Ausdruck, den er kürzlich gehört hatte: „praktizierender Träumer". „Das Gebet in der Vertrautheit mit Gott soll uns helfen, die Welt so zu träumen, wie die Muttergottes sie erbeten hat", sagte er. Und er überließ den Pilgern die Aufforderung: „Mögen wir im Glauben Träumer einer neuen Welt sein, die wir in die Tat umsetzen und die wir aufbauen werden“. An Überraschungen mangelte es nicht Wie üblich gab es bei der Kinderwallfahrt eine Überraschung. Um die Verbindung zum diesjährigen Thema aufrechtzuerhalten, „wird ein Gebetsbuch verteilt, um beim Gebet zu helfen", so der Rektor des Heiligtums von Fatima, Carlos Cabecinhas. In dem kleinen Buch finden die Kinder Hilfe für das Rosenkranzgebet, dem Gebet, um welches die Muttergottes die Hirtenkindern bat. Sie finden auch Gebete, die von anderen Kindern geschaffen wurden, um morgens, abends vor dem Schlafengehen, vor dem Essen und sogar wenn sie einen Kranken besuchen, zu beten. „All dies mit nur einem Ziel: mit dem Gebet zu helfen. Werden wir versuchen, mehr und besser zu beten?", lud der Rektor des Heiligtums ein. Die Verteilung der Überraschung war der Höhepunkt einer Wallfahrt, die früh begonnen hatte. Um 9.00 Uhr übergaben die Kinder in der Erscheinungskapelle die mitgebrachten Blumen und um 9.30 Uhr sahen sie in der Basilika zur Heiligsten Dreifaltigkeit eine Inszenierung der Erscheinungen des Engels, die durch Schüler der Schule S. Miguel aufgeführt wurde. Es folgte der Rosenkranz in der Erscheinungskapelle und ab 11.00 Uhr begann die Messe auf dem großen Gebetsplatz. Die Feier endete mit der Abschiedsprozession. An der Kinderwallfahrt nahmen 80 Priester, zwei Bischöfe und 120.000 Teilnehmer, darunter 20.000 Kinder, teil. Neben dem Weihbischof von Porto und dem Rektor des Heiligtums, nahmen auch Bischof José Ornelas von Leiria-Fatima, Pastor José Batista als Kommentator und Animateur der Versammlung und Pastor Francisco Pereira als Zeremoniar an der Wallfahrtsfeier teil. |