13.oktober, 2017
Letzte Internationale Wallfahrt im Jubiläumsjahr endet mit einem Aufruf gegen die Gefahren eines nuklearen KriegsBischof von Leiria-Fatima weist darauf hin, dass der Frieden “das zentrale Thema der Botschaft” ist und erinnert an den Aufruf, den Papst Paul VI. in Fatima hinterließ
Der Bischof von Leiria-Fatima, der heute die großen Wallfahrten im Jubiläumsjahr abschloss, behauptete, dass die Botschaft von Fatima ein „tröstendes Versprechen des Friedens und nicht der Zerstörung“ sei und erinnerte an die Worte, die Papst Paul VI. zur Fünfzigjahrfeier in Fatima aussprach, als er vor der Gefahr eines nuklearen Kriegs warnte „die heute so aktuell ist wie damals“. “Die Spannungen zwischen den Großmächten bestehen weiterhin, die Konflikte gehen weiter und werden zu einem ‚dritten Weltkrieg auf Raten‘, Terrorismus und nukleare Gefahren breiten sich aus“, sagte Bischof Antonio Marto vor tausenden von Menschen, die sich zur Internationalen Jahreswallfahrt am 13. Oktober versammelt hatten. Der Bischof von Leiria-Fatima behauptete, dass „von Fatima aus die Strahlen der göttlichen Gnade und Barmherzigkeit und die prophetischen Warnungen der Muttergottes und der Menschen in die ganze Welt ausstrahlen“. Der Prälat bekräftigte, dass Fatima uns eine „prophetische Glaubensbotschaft [anvertraut] und nicht ein einschüchterndes Geheimnis, das Angst macht; ein Wort des Segens und nicht des Fluches; ein tröstendes Versprechen des Friedens und nicht der Zerstörung“, und endete, dass das Gute über das Böse siegen wird. “Frieden ist ein zentrales Thema der Botschaft. Indem sie um das tägliche Rosenkranzgebet für den Frieden bittet, möchte Unsere Liebe Frau, durch das Gebet, eine generelle Mobilisierung entfachen, die zum aktiven Versprechen des Friedens führt“, sagte er noch und erneuerte den Aufruf, den Papst Paul VI. vor fünfzig Jahren in Fatima aussprach. Nachdem er die verschiedenen Päpste, die in Fatima gewesen sind – Paul VI., Johannes Paul II. und Benedikt XVI. – zitierte und dessen Besuch dazu verhalf, die Botschaft von Fatima und das Heiligtum selbst bekannt zu machen und zu internationalisieren, erinnerte Bischof Antonio Marto an die Worte von Papst Franziskus im Mai: „Lassen wir uns also vom Licht, das aus Fatima kommt, führen. Dass das Unbefleckte Herz Mariens immer unsere Zuflucht, unser Trost und der Weg, der uns zu Jesus Christus führen wird, sei. Und wie gute Kinder, sagen wir: Liebe Mutter, gib uns deinen Segen!“. Während der Predigt der Internationalen Messe, die von 36 Bischöfen und 1070 Priestern konzelebriert und von verschiedenen Fernseh- und Internetkanälen live übertragen wurde, sprach der Bischof von Leiria-Fatima über „die religiöse Gleichgültigkeit, eine Art kulturelle Finsternis Gottes“. “In diesem Zeitalter, in welchem wir eine gewisse religiöse Gleichgültigkeit erleben, eine Art kultureller Finsternis, einem Verstecken Gottes, lädt uns Maria heute ein, den Geschmack und den Zauber Gottes und seiner Schönheit zu entdecken und zu verkünden, wie groß Gott doch ist“, rief er auf. Bischof Antonio Marto zählte die Herausforderung für die Zukunft Fatimas und des christlichen Glaubens auf, wie „Gott [in der Menschheit] präsent werden zu lassen“. „Die Barmherzigkeit Gottes ist machtvoller als die Kraft des Bösen“, fuhr er fort. „Unser Leben wird nicht unterdrückt, sondern erhöht und erweitert: es wächst in der Schönheit und Großartigkeit der rettenden Liebe. Weil Gott groß ist, ist auch der Mensch groß, in seiner ganzen Würde“, sagte er weiter. Während der Predigt, zitierte Bischof Antonio Marto Sophia de Mello Breyner und Vitorino Nemésio und behauptete, dass diese Feier ein „besonders emotioneller“ Moment sei, wenn er an die „Millionen Pilger“ denke, die im Laufe dieser hundert Jahre in die Cova da Iria kamen. Er hob hervor, dass sein „Herz voller Freude und Rührung“ war, weil er diese Eucharistiefeier präsidiere und stellte sich zum Schluss als einen wahren Pilger dar: „Hierher kommen wir zurück, wie alle Pilger Fatimas, mit dem Rosenkranz in der Hand, dem Namen Mariens auf den Lippen und dem Gesang der Barmherzigkeit Gottes in unserem Herzen“. „Papst Franziskus wiederholte hier zweimal: ‚Wir haben eine Mutter‘! Ich erlaube mir, hinzuzufügen: ja, wir haben eine Mutter der Liebe und der Barmherzigkeit, die den Armen, den Leidenden, den Demütigen, den Unterdrückten, den Einsamen, den von der Kultur der Gleichgültigkeit desjenigen, der behauptet: was interessiert nicht der andere? Soll sich doch jeder selber kümmern, Verlassenen und Vergessenen, gewidmet ist und diese verteidigt“, sagte Bischof Antonio Marto. Die letzte internationale Wallfahrt im Jubiläumsjahr gedenkt der sechsten Erscheinung, am 13. Oktober 1917 in der Cova da Iria, und die zu uns nicht nur durch die Worte von Lucia selbst, sondern auch durch den Bericht von Avelino de Almeida (1873-1932), der „Das Sonnenwunder“ beschrieben hat, gedrungen ist. Das in Fatima angekündigte Ereignis war bereits von der Jungfrau Maria einen Monat vorher, gemäß der Aussage von Lucia, eines der Seherkinder der Cova da Iria, verkündet worden. Tausende Menschen, Gläubige und einfach nur neugierige, warteten darauf. Das Phänomen wurde von Avelino de Almeida, Korrespondent der Zeitung ‚O Século‘, der zusammen mit dem Fotographen Judah Bento Ruah an den Erscheinungsort reiste, um über dieses Ereignis zu berichten, beschrieben; die Beschreibung wurde am 15. Oktober (Tag der Erstellung: 13. Oktober 1917) veröffentlicht. Heute, wie bereits von hundert Jahren, nahmen unzählige Pilger an diese Jubiläumsfeierlichkeiten teil. Zwischen Mai und Oktober 1917 meldeten sich 4986 Pilgergruppen in der Pilgerabteilung des Heiligtums an, ein Wachstum von 285% angesichts derselben Zeitspanne im Jahr 2016 (1745 Gruppen); 2017 kamen 1191 portugiesische Gruppen (1092 im Jahr 2016). Das Heiligtum von Fatima wird die Hundertjahrfeierlichkeiten in der Basilika Unserer Lieben Frau des Rosenkranzes von Fatima mit einem Konzert des Gulbenkian-Chores und Orchesters, unter Leitung von Joana Carneiro, abschließen. Das Konzert, dessen beginn für 18h30 vorgesehen ist, beinhaltet die Premiere der Werke ‘Salve Regina’ und ‘The Sun Danced’, von Eurico Carrapatoso und James MacMillan. Dem Konzert gehen die Reden des Präsidenten der Portugiesischen Republik, Marcelo Rebelo de Sousa, und des Bischofs von Leiria-Fatima, Antonio Marto, vor. |