27.november, 2021
Kardinal António Marto verurteilt eine „kulturelle Finsternis", die von „Gleichgültigkeit" gegenüber Gott und anderen geprägt istDer Bischof von Leiria-Fátima präsidierte über die Eröffnung des Pastoraljahrs in Fatima
Kardinal António Marto kritisierte heute die „Gleichgültigkeit", welche die Menschen dazu bringt, „in einer Art kultureller Finsternis der Gegenwart Gottes zu leben, sei es im Gewissen oder in den Familien, in der Gesellschaft oder in der Kultur". „Die große Krankheit unserer Zeit ist das Vergessen von Gott, vom Sinn und von der Schönheit des Geheimnisses der Menschwerdung, von Gott unter uns, der mit uns eine Heilsgeschichte und nicht eine verlorene Welt errichten möchte", sagte der Bischof von Leiria-Fátima, der an diesem Samstagnachmittag, am Eröffnungstag des Pastoraljahres des Heiligtums von Fatima, welches das Motto "Steh auf! Du bist ein Zeuge dessen, was du gesehen hast“ trägt, den Vorsitz führte. „Dieses Vergessen resultiert aus der Gleichgültigkeit gegenüber dem Geheimnis Gottes, einer Art kultureller Finsternis in den Familien, in der Gesellschaft und in der Kultur. Gott wird entbehrt und ist überflüssig", erklärte er. „Wir fühlen die materiellen Schwierigkeiten, aber wir können die Abwesenheit Gottes nicht fühlen, und das Problem ist, dass sich diese Gleichgültigkeit dann auf andere ausbreitet", fügte er hinzu und stellte fest, dass das „Einzige, was zählt, das Wohlergehen eines jeden ist". Und er fuhr fort: „Europa erlebt eine kulturelle Müdigkeit, die christliche Gemeinschaften infiziert, welche dann eine Müdigkeit des Glaubens oder einen betäubten und schlafenden Glauben erleben." „Der Advent, der morgen beginnt, ist eine Zeit, die dazu geeignet ist, aufzustehen, wie Jesus uns bittet; im Advent sind wir eingeladen, nach oben zu schauen, wie jemand, der uns dazu einlädt, unseren Sinn und unser Herz über Krisen und Katastrophen hinaus zu erheben und Hoffnung und Licht zu entdecken: das Heil existiert, weil es einen Retter gibt; Erlösung existiert, weil es einen Erlöser gibt", sagte er. „Die Botschaft von Fatima ist eine sehr ernste Ermahnung, die die Welt, die in Trümmern lebte, und die Kirche selbst, die in Gefahr war, vernichtet zu werden, alarmierte", so der Prälat, als er die Christen dazu einlud, wie die Hirtenkinder „eine mystische Erfahrung Gottes" zu erleben. „Der Engel des Friedens hat die Anbetung Gottes in den Mittelpunkt des Lebens der Kirche und der Welt gerückt. Die erste Erfahrung, mit der die Liebe Frau die Hirtenkinder beschenkte, war die Erfahrung Gottes in Seinem Licht", betonte er und sagte, dass dieser Aufruf zu der Gegenwart Gottes mit „Seiner Annahme" und „Einverständnis" passiert. „Dieses ‚steh auf, sehe und bezeuge' ist für uns", endete er und betonte, dass dies „der Triumph der Liebe über die Dramen der Geschichte darstellt". Kardinal António Marto beendete die Eröffnung des Pastoraljahres im Heiligtum, dessen Motto dann eine Reflektion durch Cátia Tuna, Dozentin, Historikerin und Theologin, erfuhr. Die junge Dozentin der Portugiesischen Katholischen Universität betonte, dass „Erheben" das ausdrucksstärkste Verb der Liebe Gottes zum Menschen ist. „Selbst im Angesicht des Falls, des Aberwitzes der Bedrängnis, sagt Jesus uns, dass wir aufstehen sollen", weil der Wunsch, „uns erhoben und aufgerichtet zu sehen, viel hartnäckiger als unsere Ängste und Schwächen ist", sagte sie. In einem Vortrag über den Dialog zwischen Jesus und Paulus, welcher inmitten von Gemälden und Reflexionen präsentiert wurde, forderte die Wissenschaftlerin die Anwesenden dazu auf, sich wie die Hirtenkinder von Fatima vom Licht Gottes durchfluten zu lassen und von ihnen den Weg zu erlernen, der zur wahren Begegnung mit Gott führe. „Sehen ist sehr wichtig, und zu wissen, wie man mit dem eigenen Blick sieht und lernt", aber es ist doch „ein tiefes spirituelles Leben, das uns zu Experten in diesem Blick werden lässt", sagte sie und erinnerte daran, dass das Gebet eine gute Lernschule sein könne. Die Eröffnung des neuen Pastoraljahres in Fatima fällt mit dem Beginn eines neuen liturgischen Jahrs zusammen. An diesem Sonntag, dem ersten Advent, beginnt Fatima sein neues Jahr, von dem der Rektor hofft, dass es zu einer Rückkehr in eine Realität wird, die der Zeit vor der Pandemie nahekommt, insbesondere im Hinblick auf die Anwesenheit von Pilgern in der Cova da Iria. |