Heiligtum möchte Botschaft in “einer neuen Sprache” vorstellen, um zu einem neuen Publikum durchzudringen
Die Pilger sind immer der „Interessenpunkt“ des Heiligtums
Der Rektor des Heiligtums von Fatima behauptete an diesem Mittwoch, während einer Pressekonferenz, dass die Hundertjahrfeier der Erscheinungen „neue Sprachen durchlaufen muss“ um zu denjenigen durchzudringen, die sich nicht mit Fatima „im Einklang“ fühlen.
„Das gesamte Programm wurde an die Menschen angepasst: an die üblichen Pilger und ihre Bedürfnisse und Erwartungen, aber auch an diejenigen, die keine Beziehung zu Fatima haben, die wir aber anziehen und empfangen möchten“, sagte Carlos Cabecinhas in der Pressekonferenz, die am 13. September in Pastoralzentrum Paul VI. stattfand.
Das Heiligtum hat ein Feierprogramm vorbereitet und organisiert, dass „die Auswirkungen von Fatima im Rahmen des Glaubens, der sozialen Dynamismen, der Kultur und dessen Bedeutung als Botschaft des Friedens“ hervorhebt, sagte der Rektor.
„Von Anfang an haben wir dafür gesorgt, dass das Programm der Aktivitäten auf einen thematischen Weg begründet ist, der eine Leitlinie im Laufe des gesamten Zyklus entstehen lässt und den verschiedenen Initiativen so eine Daseinsberechtigung gibt, indem diese in einen führenden Horizont eingerahmt werden“, so Pfr. Cabecinhas.
„Der erarbeitete Plan stellt die relevanten Themen der Botschaft von Fatima mittels eines Wegs vor, der zusammenhängend erscheinen soll, um die vereinenden Ideen zwischen diesen hervorzuheben, um die zentralen Aspekte von den zweitrangingen zu unterscheiden und um einen Ansatz sowie die unerlässlichen Interpretationsschlüssel zu finden“, erklärte der Verantwortliche des Heiligtums.
„Wir haben verschiedene und vielfältige Angebote eingeschlossen, die geeignet für die Mission eines christlichen Heiligtums sind“ hob der Rektor hervor und verriet, dass „in vielen Fällen“ das Heiligtum selbst die Organisation und Ausführung der Projekte übernahm; und in anderen „Partnerschaften mit anderen Entitäten eingegangen ist“.
„Wir suchten nach Initiativen, die die Bedingungen für den Empfang der Pilger verbessern würden und zu einem Bestanteil der üblichen Angebote des Heiligtums werden könnten; wir stellten zeitweilige Angebote vor und fertigten Besitztümer an, die als Erbe für zukünftige Generationen bleiben werden“, sagte er noch.
Der letzte Teil des Feierwegs der Hundertjahrfeier der Erscheinungen, bis Oktober 2017, wird „eine starke kulturelle Komponente“ beinhalten und versuchen, das gesamte Publikum zu erreichen, denn „der christliche Glaube ist immer ein verkörperter Glaube, der Kultur annimmt, verwandelt und herstellt“, hob Carlos Cabecinhas hervor.
„Das Fatima-Phänomen, mit seiner spezifisch christlichen Hauptkomponente ist keine Ausnahme dieses Verkörperungsgesetzes: von Anfang an, seit fast einem Jahrhundert, drückt sie sich in kulturelle Arten in der Umgebung, in der sie entstanden ist und sich entwickelt hat, aus; doch gleichzeitig kennzeichnet sie auch die umgebende Kultur und lässt neue kulturelle Darstellungen entstehen“, bekräftigte er.
Von diesem Monat an werden 150 Projekte die Feierlichkeiten beleben, die „jedem offen sind“ und dessen Ziel „feiern, aufrufen, bejubeln, reflektieren, betrachten und beten“ ist, so der Rektor des Heiligtums.
Der Verantwortliche sagte den Reportern, dass der Papstbesuch im Mai 2017 die “ausdrucksvollste Initiative des gesamten Erlebnisses der Hundertjahrfeier” darstellen wird, doch er bekräftigte, dass es „ungerecht sei, die weite Sammlung von Initiativen zu ignorieren, die sich einem generellen Publikum widmen, um eine größtmögliche Anzahl von Menschen zu erreichen“.
Der Kalender der Ereignisse, der vom Heiligtum erstellt wurde, beinhaltet verschiedene Darstellungen und Bereiche, mit u. A. Ausstellungen, Kongressen, Konferenzen und Konzerten.
Eine der vorgestellten Neuigkeiten ist eine Ausstellung im Vatikan, bereits im Jahr 2018, dessen Ziel es ist, die Beziehung zwischen „Fatima und dem Heiligen Stuhl“ hervorzuheben, sowie eine „Bilanz“ der gesamten Feierperiode der Hundertjahrfeier der Erscheinungen zu ziehen, so Pfr. Carlos Cabecinhas.
Angesichts des zu erwartenden “Wachstums der Pilgeranzahl” in allen Feierlichkeiten dieses 100jährigen Jubiläums, hob der Rektor des Heiligtums hervor, dass die Institution „mit den verschiedenen Entitäten und Institutionen zusammenarbeite“, um eine „größtmögliche Sicherheit für alle Ereignissen“ zu erlangen.
Für den Geistlichen jedoch „entspricht jeder Alarmismus der Aussage, dass der Terrorismus gewinnt“, so dass er die Ablehnung einer „alarmistischen Sprache“, um nicht „auf das Spiel der Terrorgruppen einzugehen“, befürwortet.
„Lasst uns nicht in diese alarmistische Sprache in Bezug auf die Gefahren, die entstehen können, fallen. Wir werden Vorkehrungen treffen und finden weiterhin, dass Fatima ein sicherer Ort ist“, forderte er.
In Bezug auf die Kosten des Feierprogramms, so sagte der Verantwortliche für das Heiligtum von Fatima, dass das Heiligtum „bei Gelegenheit die Informationen über die Kosten all dieser Initiativen vorlegen“ werde.
Unter den ca. 150 vorgesehenen Initiativen ist auch eine Projektion an die Hauptwand der Basilika Unserer Lieben Frau des Rosenkranzes über Fatima als „Quelle des Lichts“.
Carla Abreu Vaz, Assistentin der Abteilung der Hundertjahrfeier der Erscheinungen von Fatima, bekräftigte ihrerseits die Absicht „ein mannigfaches Publikum anzusprechen“.
In diesem Sinn werden „neue Gebetsvorschläge“ angeboten, sowie Fortbildungskurse und theologisch tiefergehende Weiterbildungen zur Verbreitung der Botschaft von Fatima und eine weite „künstlerische Reflexion“.
Die Studientage enden zwischen dem 21. und dem 24. Juni 2017 mit dem internationalen Kongress “Fatima denken, Interdisziplinäre Leseweisen“.
Das Heiligtum arbeitet ebenfalls an einem Wettbewerb für katholische Schulen, Fotographie-Preisen, Konzerten, neuen Kunstwerken und an einem musikalischen, kulturellen und künstlerischen Programm, indem „verschiedene Künstler dazu aufgefordert werden, Fatima zu betrachten“.
„Das Heiligtum von Fatima wird weiterhin eine gegenwärtige Sprache benutzen, um über die Botschaft zu reflektieren und dessen Erbe weiterzugeben, das bereits 100 Jahre alt ist“, sagte Carla Abreu Vaz.
Die an James MacMillan und Eurico Carrapatoso in Auftrag gegebenen Musikwerke, die vom Chor und Orchester der Gulbenkian, unter Leitung der Dirigentin Joana Carneiro, im Oktober 2017 interpretiert werden und das moderne Tanzstück über die Botschaft von Fatima, das durch die Vortice Dance Company im Mai 2016 aufgeführt wird, sind besonders relevante Beispiele für eine Annäherung an die moderne Sprache.
Ein Hundert an Stimmen (100 Radiospots); eine Onlinemauer mit Zeugnissen; die Vortragszyklen (ein Zyklus je Themenjahr mit fünf Vorträgen pro Jahr); das Symposium 2016 – Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben; der Mariologische Marienkongress der Päpstlichen Marienakademie; die Produktion verschiedener Videos und Filme; Veröffentlichungen; die kulturelle Zeitschrift Fatima XXI; Ausstellungen und Konzerte. Hier ist der Orgelzyklus hervorzuheben, als auch das große Einweihungskonzert von Olivier Latry, das ein Werk von João Pedro Oliveira interpretiert und sechs Konzerte beinhaltet, bei welchen man Musikwerke hören kann, die 100 Jahre deutscher, französischer, gegenwärtiger und Kirchenmusik, sowie Marienlieder einschließen. Ferner wird es einen weiteren Zyklus mit Kirchenmusik geben, den Musikzyklus Fatima Hören. Troparion für eine Hirtin von zahmen Lämmern, ein Musikstück für Chor, Klavier und Akkordeon über Teilstücke der Erinnerungen von Schwester Lucia, sowie die Andachtskonzerte an die Hirtenkinder, die ebenfalls Highlights dieses großen kulturellen Programms darstellen.
Das Heiligtum sieht außerdem noch eine neue Internetseite, sowie eine App für Mobiltelefone vor, welche den Besuch der Pilger und des allgemeinen Publikums erleichtern soll.
CR
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