05.februar, 2016

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Bischof António Marto sagt, dass die Botschaft von Fatima nach “der Heiligen Schrift” die “stärkste und beeindruckendste Offenbarung der Sünde der Welt“ ist


Der Bischof von Leiria-Fatima hält die Hauptrede in der feierlichen akademischen Vorlesung am Nationalen Tag der Katholischen Portugiesischen Universität über die Botschaft von Fatima
 

Die Botschaft von Fatima ist „nach der Heiligen Schrift“ die “stärkste und beeindruckendste Offenbarung der Sünde der Welt und fordert die gesamte Kirche und die Welt zu einer ernsthaften Prüfung des Bewusstseins auf“, sagte an jenem Nachmittag der Bischof von Leiria-Fatima in seiner Hauptrede, die er während der feierlichen akademischen Vorlesung im Hörsaal Cardeal Medeiros hielt, im Kontext des Nationalen Tages der Katholischen Portugiesischen Universität, die in diesem Jahr das Thema „die Ökologie des Wissens kultivieren“ hat. 

Mit dem Titel „Fatima, Botschaft der Barmherzigkeit und der Hoffnung für die Welt“ hob die Hauptrede des Prälaten die Bedeutung und die Aktualität der Botschaft von Fatima, vor allem im Hinblick auf die aktuelle Welt, hervor.

„Fatima ist, in der Tat, ein Phänomen und ein Ereignis, welches sich im Laufe der Geschichte offenbart und aufdeckt und zu einem Bezugs- und unumgänglichen Ausstrahlungspunkt für die Geschichte der Kirche und der Menschheit geworden ist“, sagte der Bischof von Leiria-Fatima.

„Was beeindruckt und erstaunt ist, dass der Kontext und der Inhalt der Botschaft sich nicht auf einen persönlichen Glaubensweg der Hirtenkinder, auf einen besonderen Umstand ihres Landes oder eine bestimmte Wahrheit des in Frage kommenden Glaubens beschränken“, fuhr er fort.

„Ihr Horizont hat eine historische und weltweite Reichweite: er befindet sich im Zentrum der weltweiten Sorgen und der tragischsten geschichtlichen Ereignisse des 20. Jahrhunderts. Vielleicht sind wir erst heute, ein Jahrhundert später, dazu imstande, ein tieferes Verständnis für die Wahrheit und die gesamte Reichweite dieser Botschaft zu entwickeln“, sagte er weiterhin.

Bischof António Marto, der sich - am Tag, an dem die Pilgermadonna die Institution als Teil des Besuches der Diözese Lissabon besuchte - an die akademische Gemeinschaft der Katholischen Portugiesischen Universität richtete, hob die Modernität dieser Botschaft von Fatima hervor.

Er bezog sich auf dessen Kontext, vor allem auf die zwei großen Konflikte, die die Geschichte des 20. Jahrhunderts kennzeichnen: der erste und der zweite Weltkrieg; die totalitären Systeme des Stalinismus und Nationalsozialismus; die „systematische Lüge“ zur Neuschreibung der Geschichte; das Programm der Verleugnung Gottes; die Ermordung und der Tod des Menschen und die totale Verachtung der Würde des Menschen, im numerischen Ausdruck von dutzenden Millionen Opfern, im Namen der radikalen Reinheit der Ideologie, Revolution oder Rasse, die zur Kategorie von neuen Gottheiten erhoben werden; die Neuheit dessen, was „totaler Krieg“ oder Phänomen kollektiven Hasses und Gewalt genannt wird, das Menschen und Völker beschlagnahmt hat. Situationen, die „in einem Konzentrat des Bösen, ein wahrhaftes Zeichen der Verweltlichung der Sünde, die zum ersten Mal in ihrer Monstrosität, in ihrem Horror und Terror auf dem gesamten Planeten erlebt wird“ produziert und dessen höchster Ausdruck die Akzeptanz der Normalität und der „Banalität des Bösen“ ist.

Für den Bischof von Leiria-Fatima betrachtet die Botschaft von Fatima „mit Einsicht und Bitterkeit diese turbulente und dramatische geschichtliche Wechselhaftigkeit“ und „nur derjenige, der einen starken Sinn der Würde des Menschen vor Gott, dessen ewiges Schicksal,  hat, kann verstehen, wie groß die Tragödie der Sünde ist und wie der Verlust des Sinnes für die Sünde im Weitesten der Verlust des Sinnes von allem wahrhaftig Menschlichem ist“.  

Im Angesicht dieser Situation einer „verwundeten Menschheit“, ist die Botschaft von Fatima „ein Sprecher der Klagen der Opfer“ und wird zu einer „Aufforderung, die Geschichte von der Opferseite aus zu sehen, vor dem Geheimnis des Menschen vor dem Geheimnis Gottes stehenzubleiben“, sagte Bischof Marto.

Für den Bischof von Leiria-Fatima stellt „der besondere zeitliche Zusammenfall dieser Erscheinungen mit geschichtlichen Stunden einer extremen Ernsthaftigkeit  ein Zeichen Gottes für unsere Generation, ein prophetisches Wort für unsere Zeit, ein göttlicher Eingriff in die Geschichte der Menschheit vor dem mütterlichen Antlitz Mariens, ein Licht über die Geschichte der Welt dar“.

„Die Botschaft von Fatima ist eine sehr ernste Warnung, und gleichzeitig auch ein Trost der theologischen Hoffnung: das Böse wird von der dreifaltigen, am Kreuz und in der Auferstehung offenbarten Liebe besiegt, von der Liebe Mariens für uns und unsere Bekehrung“, so der Prälat.

In dieser Perspektive ist die Botschaft Unserer Lieben Frau „ein Aufruf, damit wir uns einer anderen Dimension der Geschichte öffnen, die durch eine andere Gegenwart genährt, durch eine andere Kraft getragen, durch ein anderes Licht gesteuert wird und auf eine anderes Ziel orientiert ist, jetzt bereits geheimnisvoll und still in der Kette der Generationen gegenwärtig, die die Versprechen des Herrn bewahren und diese von Generation zu Generation weitergeben“, fügte er hinzu.

Der Kern der Botschaft befindet sich deswegen in dieser „dringenden Einladung, die Anbetung Gottes, Herr der Geschichte, wieder in das Zentrum des christlichen Lebens und der Welt zu bringen, sowie die Anerkennung seiner Vorherrschaft, die Teilnahme an seinem rettenden Willen, die Einladung, den Wunsch der Liebe zu Gott zu entfachen und die Ausübung der wiedergutmachenden Liebe zu ermutigen. Alles andere hat hier seinen Kern der Vereinigung und der Ausstrahlung“.

So wie die Hirtenkinder „von der Peripherie aus aufgerufen werden, in die Geschichte zugunsten des Friedens einzugreifen, mit einer anderen Kraft, einer anderen Macht, anderen Mitteln, die im menschlichen Auge scheinbar unbrauchbar und ineffizient sind: die Macht des Gebets des Gerechten, das mit Eifer gesagt wird, die Beständigkeit im Gebet um die Gnade des Friedens zu erlangen, durch die Anbetung, wiedergutmachende Andacht, Bekehrung und durch das Opfer selbst, gemäß den Glaubenstraditionen des Zeitalters“, so sind auch die Christen dazu aufgerufen, einzugreifen, im Bewusstsein, dass „das Unbefleckte Herz Mariens triumphieren wird und der Welt eine Zeit des Friedens gewährt wird“.

Der Tag der Katholischen Portugiesischen Universität wird am Sonntag, dem 7. Februar, gefeiert, doch die Vorlesung fand am Freitagnachmittag in Lissabon statt.

CR

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